konzept der Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaft Elbkinner

Grundlagen der SPLG

Das pädagogische Konzept verfolgt als übergeordnetes Ziel die ganzheitliche, altersgemäße Förderung der Kinder in ihrer Entwicklung. Dies geschieht unter Berücksichtigung lebenspraktischer, körperlicher, (psycho-) sozialer, emotionaler und kognitiver Aspekte. Dafür bietet die Lebensgemeinschaft durch das gemeinschaftliche Zusammenleben ein stabiles Ausprobier- und Lernfeld. Den Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit bilden die Biographie und der bestehende soziale Kontext des Kindes. Familiäre Bindungen sollen möglichst erhalten bleiben, der Aufbau neuer Beziehungen wird gefördert. Ist der Kontakt zur Herkunftsfamilie nicht gewünscht, gewährleistet die SPLG dem Kind einen Schutzraum. Die familiäre Prägung, die hohe Betreuungskontinuität und der geregelte Alltag vermitteln Sicherheit und machen verlässliche Strukturen erfahrbar. Hamburg-Kirchwerder (Bezirk Bergedorf) ist ein überschaubares, soziales und lebenspraktisches Übungsfeld. Die hier erworbenen Handlungskompetenzen sind ein wichtiger Bestandteil für ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben .

 

ZIELE

Soziale Integration

  • Integration in die SPLG und in den weiteren sozialen Kontext (Nachbarschaft, Freunde und Verwandte der SPLG, Kindergarten, Schule, Verein, u.ä.)

  • Gemeinschaftsfähigkeit und soziales Verhalten erlernen

  • andere Personen und deren Privatsphäre achten und respektieren

  • mit Grenzen auseinandersetzen

  • Frustrationstoleranz erweitern

Selbstwert

  • positives Selbstwertgefühl entwickeln

  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen

  • individuelle Biographie reflektieren

  • positives Gefühl zum Körper erarbeiten

  • Gesundheitsbewusstsein aufbauen (Körperpflege, Ernährung, u.ä.)

Alltagsbewältigung

  • (Eigen-)Verantwortung übernehmen

  • Eigeninitiative entwickeln

  • lebenspraktische Fähigkeiten erweitern

  • Tages- und Wochenrhythmus entwickeln

  • Freizeit gestalten

  • Lern- und Arbeitsstrategien aneignen

  • Vorstellung von der zeitlichen Begrenztheit der Unterbringung entwickeln

  • Zukunftsperspektive entwickeln (persönlich, schulisch, beruflich)

  • Ablösungsprozess gestalten


METHODEN

Die o.g. Ziele erfordern ein umfangreiches Repertoire an pädagogischen Methoden und Handlungsstrategien. Diese werden routinemäßig oder flexibel eingesetzt, je nachdem, wie es die Individualität des Kindes bzw. die Gruppenzusammensetzung und die Situation erfordern. Insofern ist folgende Methodenliste exemplarisch:

 

Soziale Integration

  • Einzel- und Gruppengespräche, regelmäßig und situativ

  • Beziehungen, Freundschaften und Bindungen aufbauen und erhalten

  • Aufrechterhaltung von gewünschten Beziehungen zur Herkunftsfamilie

  • Konfliktlösungsstrategien üben (klären, Kompromisse und Lösungen finden, sich ggf. entschuldigen, u.ä.)

  • gemeinsame Regeln entwickeln

  • Beteiligung am Gemeinschaftsleben: Planung und Durchführung von gemeinsamen Urlauben und Ausflügen, Festen, Essenplan, kochen, putzen, aufräumen, u.ä.

  • Absprachen und Verabredungen einhalten, Zuverlässigkeit vermitteln

  • Rituale: Guten-Appetit-Sagen, Gute-Nacht-Geschichte, u.ä.

  • spielen in der Gruppe

Selbstwert
  • Anerkennung und Respektierung von Individualität

  • freundlicher, akzeptierender Umgang

  • Belobigung von (Lern-)Erfolgen

  • Pflege eines Haustiers oder einer Gartenfläche

  • Interessen erkennen und in Freizeitaktivitäten einbinden

Alltagsbewältigung
  • zeitlich strukturierter Alltag: Mahlzeiten, Schlaf-, Ruhe-, Frei- und Spielzeiten, Hausaufgaben, Körperpflege, Familienkonferenzen

  • Anleitung für den Umgang mit (Taschen-)Geld

  • Unterstützung bei den Hausaufgaben

  • Übernahme hauswirtschaftlicher und gärtnerischer Pflichten

  • Anleitung beim Aufräumen des eigenen Zimmers, Wäschepflege

  • Pflege und Wartung des eigenen Fahrrads

  • praktisches Werken (Pappe, Holz, u.ä.)

  • Förderung der Grob- und Feinmotorik

  • Anregung der basalen Sinne, Wahrnehmungsförderung

Verselbständigung
  • Vorbereitung auf Prüfungen

  • Unterstützung bei der Entwicklung einer persönlichen Lebensperspektive

  • Unterstützung bei der Berufsfindung und bei der Ausbildungsplatz- und Wohnungssuche, beim Umzug und bei Behördengängen

  • Betreuung nach dem Erreichen der Volljährigkeit nach §§ 27/41 SGB VIII